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Foto (Sibylle Schwenk): Dekanatschortag in der Ellwanger Basilika St. Vitus

Musik öffnet die Seele für Gott

Sibylle Schwenk

Ein grandioses, kirchenmusikalisches Erlebnis hat der Dekanatschortag in der Ellwanger Basilika St. Vitus beschert. Regionalkantor und Dekanatskirchenmusiker Benedikt Nuding hatte rund 300 Sängerinnen und Sänger zu einer wohlklingenden Einheit geformt. Beim so genannten „Evensong“ kamen wunderbare Werke zur Aufführung.

Ellwangen . „Es ist ein geisterfülltes Singen“, sagte Dekan Robert Kloker am Ende des wundervollen Abendgebets. Der Evensong hat seinen Ursprung im England des 16. Jahrhunderts. Der damalige Bischof hatte für den Evensong Elemente aus Vesper und Komplet, dem kirchlichen Abend- und Nachtgebet, zusammengeführt. „Zentrale Elemente sind dabei die beiden Lobgesänge Mariens, das Magnificat, und der Lobgesang des Simeon, das ‚Nunc dimittis‘“, führte der Dekan aus.

Der „Dekanatschor“, einige Instrumentalisten und Dekanatskirchenmusiker Dr. Stephan Beck aus Schwäbisch Gmünd an der Orgel, haben aus dem Evensong ein einmaliges Erlebnis gemacht. Unter dem unaufgeregten, präzisen und schönen Dirigat von Benedikt Nuding kamen Werke unter anderem von Charles Gounod, von Chris Artley und von John Rutter zur Aufführung.

Herrliche Melodieführungen kreisen im Kirchenraum und nehmen die Gottesdienstbesucher vom ersten Moment an gefangen. Die Frauenstimmen strahlen in Einmütigkeit, ebenso die zahlreichen Tenöre und Bässe. „Es ist schön, diese Chöre aus unserem Dekanat zusammenzuführen und zu einer Einheit zu verschmelzen“, sagt Benedikt Nuding. Auch die Mitwirkenden selbst sind begeistert vom vollen Chorklang, der es trotz seiner Größe schafft, dynamische Schattierungen auszuarbeiten.

Einen Höhepunkt im Verlauf des Evensongs bildete das Glaubensbekenntnis. Der bekannte Schauspieler Horst-Günter Marx sprach die Worte, die vom Chor fein untermalt wurden.

„Musik öffnet die Seele für Gott“, stellt Stadtpfarrer Prof. Dr. Sven van Meegen in seiner Ansprache fest. Musik sei gleichsam ein „Medium“ für die Gottesbeziehung und könne auch Menschen erreichen, die Gott fern sind.

Die Musik als universelle Sprache, als etwas, das Menschen in der Seele zu berühren vermag, sie verbindet die Menschen untereinander und lässt in ihren Harmonien etwas Göttliches aufleuchten.