Essen Sie gerne Schwammerln?
Pater Anton Wölfl in der Reihe „Wort zum Sonntag“
Essen sie gerne Pilze oder wie man bei mir daheim in Oberbayern sagt Schwammerln? Wenn ja, dann ist grad die richtige Zeit im Wald.
Letzten Sonntag war ich mit einem befreundeten Paar und deren Hund auf der Pilzpirsch und es war ein Erlebnis.
Zum einen war es ein richtig genialer goldener Oktobertag, zum andren war der Wald wunderschön.
Ein Mischwald, wie es ihn in meiner Heimat kaum gibt.
Dort wachsen hauptsächlich Fichten und denen geht es grad überhaupt nicht gut. Sie wurden gepflanzt als schnellwachsendes Bauholz zum ausschließlichen Nutzen des Menschen. Besonders schön ist so ein Wald wirklich nicht.
Hier aber diese Fülle an Bäumen und Pflanzen. Ich habe im ganzen Leben noch nie so viele Schwammerln in der Natur gesehen, wie an diesem geheimen Ort in der Nähe von Hohenberg. Fliegenpilze, Steinpilze, lila Pilze und Parasol und was weiß ich.
Was für eine Vielfalt, die einem die Natur da bietet. Die einen giftig und die andren genießbar, manche groß, manche klein, in den unterschiedlichsten Farben. Allesamt sind sie ein Geschenk der Natur und keiner davon ist unnütz.
Sicher einen Fliegenpilz werden Sie nicht essen, aber er steht in Symbiose mit anderen Pflanzen und ermöglicht so einen Teil der Vielfalt die wir im Wald so schätzen.
Auch wir Menschen stehen in Verbindung mit der Natur und brauchen diese zum Leben.
Uns ist die Welt von Gott, so die Bibel, geschenkt und wir sollen sie hüten wie einen Garten. Und je nachdem wie wir den Garten bestellen, blüht er auf und bringt Frucht oder wird zur Wüste.
Wie eben der langweilige Fichtenwald in meinem oberbayerischen Heimatdorf. Langsam aber sicher wird dieser vom Borkenkäfer zerfressen. Aber wissen Sie was, da wird was Neues aufgehen und das können wir unterstützen.