Wie politisch soll Kirche sein?
Sibylle Schwenk
Wie politisch soll Kirche sein? Soll sie sich aktiv einmischen bei Themen wie Rechtsruck in Deutschland, aktuelle Weltlage, Wohnungskrise, Bildungskrise oder Klimakrise?
Dekanatsreferent Tobias Kriegisch und Dekanatsjugendreferent Marios Pergialis kommen darüber mit den Teilnehmenden der Dekanatskonferenz, die zweimal jährlich mit den hauptamtlich Mitarbeitenden des Dekanats stattfindet, ins Gespräch.
„Der Ausgang der Wahlen und der Rechtsruck in Deutschland hat uns dazu veranlasst, das Thema aufzunehmen“, sagt Tobias Kriegisch. Bereits jetzt setze die Kirche Zeichen: Eine Kundgebung der AfD fand in Erfurt vor dem dunklen Dom statt, die Deutsche Bischofskonferenz warnt in einem Aufruf vor den Inhalten der AfD, der Diözesanrat im Bistum München-Freising startete einen offiziellen Aufruf, dass Christen sich gegen rechtsextreme Haltungen stellen sollen und die Caritas startete eine Kampagne mit dem Slogan „Unser Kreuz hat keinen Haken“.
Marios Pergialis hat sich mit einer Auswertung der Wahlergebnisse von jungen Menschen befasst. „Fake News, Hass und Hetze funktionieren auf Social media, weil es emotional ist“, so Pergialis. Die Algorithmen auf Social media zielen auf diese Emotionalität ab. „Die AfD ist als Partei am stärksten auf Social media unterwegs“, stellt Pergialis wertungsfrei fest. In Kleingruppen tauscht man sich dazu aus und einigt sich, dass das Thema „Kirche und Politik“ im Dekanat weitergeführt wird.
Zuvor berichtete Weihbischof Renz aus seinen Bereichen „Jugend“ und „Orden“. Dekan Kloker eröffnete die Konferenz mit einem spirituellen Impuls.