Kinder eifern Helden nach. Einmal so sein wie Superman, fliegen können und über enorme Kräfte verfügen. Oder wie bei der EM, gnadenlos gut Fußball spielen zu können, wie Ronaldo oder Musiala.
Ja, Helden gibt es nur im Fernsehen und für uns „Normalos“ sind sie unerreichbar. Im morgigen Evangelium hören wir eine Heilungsgeschichte über Jesus, in der er zwei Frauen ein neues Leben schenkt (Mk 5,21–43). Für die Menschen, die dieses Wunder verfolgen und sehen, ist Jesus ein Held. Was macht einen Helden aus? Sind Heilige auch Helden? Schließlich haben sie ebenfalls eine großartige Leistung durch ihr Wirken vollbracht. Heute am Peter- und- Paul- Fest, benannt nach den Aposteln Petrus und Paulus, stellt sich die Frage: Sind Heilige auch Helden,- für unsere Kinder und für uns?

Petrus, der Jesu Anhänger, Freund und schließlich der „Fels der Kirche“ wurde, durchlebte Zweifel, Sorge, Verleugnung und Verrat. Dennoch ließ Jesus ihn nicht alleine und schenkte ihm Vertrauen. Am Ende war die Liebe zu Jesus und der Glaube zu Gott tiefer. Petrus wurde Hirte und Stütze der katholischen Kirche. Und Paulus?- Er, der früher Saulus hieß und Christen verfolgte, entwickelte sich durch die Bekehrung in Damaskus zum Apostel und Missionar. Er vollzog eine Kehrtwende. Petrus und Paulus waren keine unfehlbaren Menschen, sie veränderten sich und wurden Menschen mit Ziel- und Wertvorstellungen, für die sie sich einsetzten.

Ich denke, ein Held zu sein bedeutet ENTWICKLUNG. Welcher Mensch möchte ich wirklich sein? Welche Gradwanderung und Entwicklung braucht es um mein Ziel- meine eigene Persönlichkeit zu finden? Sobald ich diesen Weg der Entwicklung mutig beginne, kann ich zu einem Helden werden.

Wir sollten unseren Kindern realitätsnahe Vorbilder sein, in dem wir „wahrhaftig Mensch“ sind. Auch Heilige haben sich als Mensch zuerst entwickelt, um Vorbilder für uns sein zu können. Lassen wir die Helden mit Superkräften im TV und seien wir für unsere Kinder lebensnahe und authentische „Helden von heute“, mit Schwächen und Stärken.