Sich wohl- und aufgehoben fühlen
Sibylle Schwenk in der neuen echo-Ausgabe
Es ist still in der ehemaligen katholischen Bücherei am Münsterplatz in Schwäbisch Gmünd. Der Raum, der sich öffnet, wenn man durch zwei dunkle Holztüren tritt, gemütlich, warm, atmosphärisch. Fachwerkbalken, Sofa, Lichterketten, ein paar Pflanzen. Dazwischen: Tische und Stühle, Arbeitsplätze. Junge Menschen sitzen vor einem Tablet oder Notebook. Aus der Küche, im hinteren Teil des Raums, duftet es nach Kaffee.
„Hier können sich Studierende oder erwachsene Auszubildende wohlfühlen und lernen“. Jugendreferent Marios Pergialis schaut sich um und zeigt ein paar weitere Einrichtungsdetails, die den Raum ausmachen. Arbeitsplätze mit Internetanschluss, ein gemütliches Sofa, Kärtchen mit der Aufschrift: „Worauf kannst du vertrauen?“ oder anderen, das eigene Leben betreffende Fragen. Einmal am Tag gibt es im Frei.Raum die „Midday-Vibes“, eine Tagesunterbrechung mit Impuls, an der die Gäste teilnehmen können. Aber auch sonst ist immer jemand da, der zuhören kann, falls Bedarf ist.
„Jemand“ – das ist in diesem Fall das Leitungsteam mit Elisabeth Burmeister (Evangelisches Jugendwerk), die Hochschulseelsorger Judith Steinesthel und Tobias Obele, Marios Pergialis und zwei Studierende. „Wir teilen uns auf in den Öffnungszeiten des Frei.Raums“, berichtet Marios Pergialis. Und das ist momentan dienstags von 9-18.00 Uhr sowie mittwochs von 14-18.00 Uhr. Die Studierenden trudeln ein von der Hochschule und ihren Fakultäten, zum Teil sind auch erwachsene Auszubildende da, um sich hier zu begegnen und zu vernetzen, um gemeinsam zu lernen.
Der Frei.Raum ist ein so genannter „Co-Working-Space“, der zu einer Initiative der „Jungen Erwachsenen“ der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört. Gemeinsam mit der Leitung um Sue Grimmbacher und Peter Lendrates ist aus der Initiative von Marios Pergialis und Elisabeth Burmeister der Frei.Raum in Schwäbisch Gmünd entstanden.
„Wir hatten das vorher schon im Kapitelshaus ausprobiert, wo wir immer eine Woche vor den Ferien ein Platzangebot und Frühstück angeboten haben“, erinnert sich der Jugendreferent. Das ist so gut angekommen, dass er sich motiviert fühlte, ein dauerhaftes Angebot zu machen. Weil die alte Pfarrbücherei nicht mehr genutzt wurde, und die Heilig-Kreuz-Gemeinde die Idee unterstützte, begann man im Frühjahr 2023 mit der Planung des Frei.Raums.
Offizieller Start war dann am 9. Januar. „Wir freuen uns sehr, dass unser Angebot so gut wahrgenommen wird“, so Pergialis. Er und seine Kolleg:innen vom Leitungsteam nutzen den Raum selbst als Arbeitsplatz. Doch ist es allen wichtig, den Frei.Raum so zu besetzen, dass immer jemand als Ansprechpartner:in da ist. Denn es soll ein Platz sein, an dem man sich wohlfühlen kann, ein Ort, der den Arbeits- und Lernalltag mit netten Momenten unterbricht.