Gehen und zu sich kommen
Pater Jens Bartsch in der Reihe „Wort zum Sonntag“
In der letzten Woche habe ich im bayerischem Wald – meiner zukünftigen Wirkungsstätte – Wanderexerzitien angeboten. Für Menschen, die gerne Wandern aber auch Exerzitien machen möchten. Wanderexerzitien sind normale Exerzitien mit dem Unterschied, dass wir tagsüber schöne Touren durch das bayerische Mittelgebirge machen. Jeden Abend gibt es dann eine gemeinsame Messe. Exerzitien verlaufen im Schweigen, was manchen TeilnehmerInnen schwer fällt, wer sich aber darauf einlässt, hat einen großen Gewinn. Denn wenn ich im Schweigen bin, bin ich ganz bei mir und kann ich mich viel besser auf die vielen Eindrücke der Natur und der Umgebung einlassen. Ich bin viel aufmerksamer auf mich und was sich um mich herum bietet, denn ich bin nicht abgelenkt durch belangloses Reden. Für mich ist das auch eine wichtige Zeit. So habe ich auch wieder die Schönheit der Natur – Gottes Schöpfung – genossen. Unglaublich welche Anblicke und Eindrücke sich einem bieten, wenn ich offen dafür bin.
Jesus ist auch immer wieder alleine auf einen Berg zum Beten gegangen, um in der Stille einen näheren Kontakt zu Gott zu finden. Das hat ihm gut getan und er ist gestärkt wieder ins Tal gekommen.
Wer keine kompletten Wanderexerzitien machen möchte, dem kann ich nur empfehlen zumindest einmal für ein paar Stunden schweigend durch die Natur zu wandern. Bäume, Berge und den Sonnenschein, wenn er gerade da ist, wahrzunehmen und zu genießen.