...dass das Leben weitergeht
Irmgard Wiest in der Reihe „Wort zum Sonntag“
Fest- und Feiertage unterbrechen unseren Alltag, wecken immer wieder Erinnerungen an das, was wir an diesen besonderen Tagen erlebt haben.
Vor drei Wochen haben wir Ostern gefeiert: Das Fest des Lebens, das von Menschen erzählt, wie den Frauen, die zum Grab von Jesus gehen, den Jüngern von Emmaus oder von Thomas. Es sind Menschen, die sich auf den Weg machen, um etwas für ihr Leben zu finden, weil sie Antworten, Beweise oder Bestärkung brauchen. Es sind Menschen, deren Leben durch die Kreuzigung Jesu durcheinandergeraten ist. Es sind Menschen, die nach etwas suchen, das ihnen Halt und Zuversicht gibt – sie wieder glauben lässt, dass das Leben weitergeht.
Mitten im Alltag für Osterspuren sorgen: Ehrlich und offen miteinander umgehen, füreinander da sein, sich Zeit nehmen, andere achten, gastfreundlich sein, gemeinsam Schwierigkeiten durchstehen, das Gute und Schöne sehen. Aufscheinen lassen, was Jesus uns aufgetragen hat: Vergesst mich nicht! Erinnert an mich!
Mitten im Alltag Osterspuren finden, so wie es in einem evangelischen Kirchenlied heißt: Wo einer das Unrecht beim Namen nennt und sich zu seiner Schuld bekennt, um das Vergessen zu überwinden. Wo einer das Unbequeme wagt und offen seine Meinung sagt, um Schein und Lüge zu überwinden. Wo einer gegen die Strömung schwimmt und fremde Lasten auf sich nimmt.
Wo einer dich aus der Trägheit weckt und einen Weg mit dir entdeckt. Wo einer….
Mitten im Alltag, suchen und finden – weil Ostern nicht vorbei ist, sondern weitergeht, wenn wir unseren Glauben leben!